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Segelschlag nach Zeebrugge

  19:40 Uhr 

Die Nachfolgecrew kam wie durchgegeben kurz vor 18 Uhr an. Nach dem verräumen ging es in die Stadt zum essen. Wir waren im gleiche Lokal wie zwei Tage zuvor.

Das ausparken aus dem hintersten Eck verlief ohne Probleme. Unser Smut kocht bereits zum Frühstück auf.

Von Oostende bis nach Zeebrugge wären es eigentlich nur etwas über 6 sm. Da uns das zu kurz war, und wir Wind zum segeln hatten, machten wir einfach einen Schlag raus und dann wieder zurück. Schlußendlich hatten wir über 45 sm auf dem log.

In Zeebrugge genossen wir unseren Anleger an Deck bei blauem Himmel und Sonne. Leider machte eine Motoryacht an unserem Steg gegenüber fest, die uns im doppelten Sinne in den Schatten stellte. Wir machten uns daher daran ein paar Arbeiten zu erledigen.

Der alte Anker für die seitliche Klüse wurde angeschlagen. Der Buganker ging nur mit Gewalt und mit Hilfe dreier Leute aus der Halterung. Das Genua Fall wurde hinter die Winsch verlegt, das es vorher an der Winsch anlag und diese so nicht benutzt werden konnte, bzw. dort auch scheuerte. Die Segeltasche am Groß wurde hinten neu verzurrt, da sie zu weit runter hing. Die Reffs an Groß und Besan waren alle falsch angebracht. Statt über die Rolle am Baum hoch zum Segel und per Palsteg befestigt, laufen die Reffs korrekterweise über die Rolle am Baum hoch durch das Segel und dann wieder zurück, unter dem Baum durch um unter der Umlenkrolle per Achterknoten befestigt zu werden. Die Reffleinen sollten auch so durch das Segel geführt werden, das der Achterlieg Spanner nicht durch die Leinen gezogen wird.

Unser Windmesser ist verbogen und zeigt mindestens 15 Grad zu weit nach Steuerbord. Hier werden wir aber erstmal nichts machen können.

Zum Tagesabschluß und Restfußball ging es noch in die Hafenbar.

Renntag

  17:47 Uhr 

Heute etwas Sonnentauglicher mit langen Hosen und langem T-Shirt bekleidet, ging es zum Fischereihafenrennen. Gleich in die Kurve von gestern, da die Supermotos ihr erstes Rennen fuhren. Riesen Drifts gab es keine, allerdings war ich genau in dem Zeitpunkt am Auslöser, als sich ein Fahrer auf den Asphalt legte. Das Vorderrad war im weg gerutscht.

Nach den nächsten Rennen gab es erstmal eine Tüte fritten. Danach eine Standortverlagerung an einen Teil der Strecke, an dem ich gestern noch nicht war. Die Strecke ist die Strasse, dann steht ein hüfthoher Zaun und der Bürgersteig von vielleicht 2m ist Zuschauerzone. Dahinter direkt die Häuser/Hallen des Hafens.

Hier in dem Teil der Strecke ging wahrhaftig die Post ab und hier waren auch die meisten Zuschauer. Es schien übrigens, das nahezu alle sich zwischen den einzelnen Rennen aufmachten um einen neuen Platz einzunehmen. Damit war es überall möglich direkt an der Strecke zu stehen.

An einer leichten rechts, gefolgt von einer 90 Grad Links Kurve war man als Zuschauer quasi 0 cm dran. Hätte man da die Hand ausgestreckt, hätte man die Teilnehmer berühren können. Hier war mein Superweitwinkel von 10mm fast noch nicht mal weitwinklig genug. So nah am Renngeschehen, außer halt selbst mitgefahren, war ich noch nie. Durchaus auch nichts für schwache Nerven. Sowohl bei Zuschauern als auch bei Rennfahrern. Einige der Zuschauer zuckte somit auch zurück, als die Renner vorbei rasten. Laut Rennprogramm lag die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke wohl bei knapp über 240km/h.

Ein Anruf bei der Folgecrew ergab, das sie wohl gegen 18 Uhr ankommen werden. Ich hatte also noch Zeit für einige weitere Rennen, sowie einen Hamburger. Danach kämpfte ich mich wieder zu der Fähre zurück. Da hier mehrmals die Strecke überquert werden mußte, gingen weitere Rennen ihren Lauf.

An einer kleinen Klappbrücke, die auch zur Strecke gehörte, kam es dann kurz bevor ich ging noch zum einen spektakulären Unfall. Der Fahrer war etwas benommen, aber ansprechbar. Hier hab ich auch auf Bilder verzichtet.

Sonnenuntergang

  08:01 Uhr 

Gestern Abend ging es nochmals an die Strandpromenade um den Sonnenuntergang im Zeitraffer zu fotografieren. Bewaffnet mit Stativ, zwei Fotoapparaten und zwei kleinen Dosen Bier, stand ich gegen 21:20 Uhr bereit. Das Meer zeigte leider eine tiefhängende Wolkenschicht, womit die Sonne nicht dramatisch darin versinken konnte. Der Timer war auf 1440 Bilder eingestellt, d.h. es galt nun zwei Stunden zu warten und aufzupassen, das keiner die Kamera entwendet.

Eine Gruppe Jugendlicher, die sich die Bank mit mir teilten, waren die ersten die mich ansprachen um zu fragen was ich denn da machen würde. Kaum eine viertel Stunde später kam die nächste Frage von einer Mitzwanzigerin, ob ich denn aus Hamburg sei. Ihr Freund würde da wohnen. Hier hat mein St. Pauli Pullover mit dem Totenkopf hinten drauf wieder gezogen. Egal wo, ob in Italien oder den Orkneys, er sorgt immer für Gesprächsstoff.

Im Laufe der zwei Stunden hab mich bestimmt ein dutzend Leute angesprochen. Was, warum, wieso und ob Sie mal durch den Sucher schauen könnten. Alles in allem doch sehr kurzweilig. Höhepunkt war ein Pärchen, was auf meiner Bank Platz nahm. Als sie gegangen waren, dachte ich was ist das weiße denn da auf der weissen Bank. Es war ein iPhone. Leider waren die beiden schon außer Sichtweite. Also nahm ich das iPhone an mich und hoffte darauf, das sich der Verlierer evtl. meldet. Tatsächlich, kurz vor 23 Uhr klingelte es und 5 Minuten später war der Verlierer bei mir und heil froh, dass er sein Telefon wieder hatte.

Gegen 23:30 Uhr war ich dann durch mit meinen Aufnahmen. Eigentlich hatte ich gehofft, das nach dem Sonnenuntergang gleich die Dunkelheit einsetzt und danach ein paar Sterne auftauchten. Dem war nicht so.

Jetzt geht es erstmal wieder in den Fischereihafen zum Rennen.

Großer Preis von Oostende

  19:41 Uhr 

Alleine in Oostende machte ich mich heute früh erst einmal auf zum Einkaufen. Der Supermarkt liegt zum Glück gerade um die Ecke. Dann ging es dran die Zeit sinvoll zu verbringen. Also kurze Hosen, T-Shirt und Sandalen an und mit leichten Fotorucksack durch die Stadt gezogen.

Erst ging es den Strand rauf, wo ab dem 28. Juni 2014 eine große Sandburgenausstellung ist, dann die Promenade wieder runter. Am Hafeneingang vernahm ich dann eine Geräuschkulisse, die mir irgendwie bekannt vorkam. Es schien als sei eine Horde Motorräder auf einer Rennstrecke unterwegs. Der Sound kam aber von der anderen Seite des Hafens. Kurzerhand also die Fährverbindungen gecheckt und siehe da, eine kleine 50 Personenfähre fährt unentgeltich zum Fischereihafen rüber.

Dort angekommen gings noch über ein Schleusentor und um ein alte Slipanlage rum, und dann war klar, hier wird ein Motorradrennen im Fischreihafen veranstaltet. An der Kasse hab ich dann das Programmheft studiert und mir dann fürs Wochenende eine Eintrittskarte geholt. Am Start sind Klassik Rennmotorräder, Monobikes (also Einzylinder incl. Supermotos), Supertwins (Zweizylinder), sowie Supersport (bis 600ccm) und Superbikes (über 600ccm) der neuesten Generation.

Hab mir dann eine Kurve raus gesucht, in der ich hoffte, das die Supermotos elegante Drifts zeigten. Da ich in der Klasse selbst einige Zeit Rennen fuhr, hoffte ich auf gute Bilder. Leider waren da nur zwei Fahrer, die ein wenig quer kamen. Nun gut. Samstag waren hauptsächlich Trainings. Erst zum Schluß waren noch zwei Läufe der Supersport und Superbike Klassen.

Nach den Rennen ging es wieder zurück ans Boot und erstmal unter die Dusche. Da den ganzen Tag die Sonne schien hatte ich dank kurzen Hosen und Sandalen nun auch leichten Sonnenbrand an Füßen und Beinen.

Oostende

  11:40 Uhr 

Gestern sind wir nach einer etwas wackeligen Fahrt in Oostende angekommen. Eigentlich war Nieuwpoort als Ziel vorgesehen, wir haben uns aber umentschieden, da zum einen der Leihbus zurück in Oostende stand und uns zum anderen die Lage des Yachthafens hier mehr zusagte.

Der Yachthafen in Oostende liegt mitten in der Stadt. Der Liegeplatz ist vor der letzten Klappbrücke mit allen Versorgungsmöglichkeiten direkt neben dran. Sozusagen optimal, auch wenn es hier etwas eng ist. Für Wasser und Strom gibt es jeweils Münzen, die man kaufen muss. Wireless Lan gibt es ebenfalls, allerdings scheint der Zugang über Citymesh Belgien etwas überlastet bzw. im Kartenhaus zu schwach und ich bekomme kaum eine Verbindung ins Internet. Daher sitz ich bei Sonnenschein draussen.

Nach dem anlegen und dem obligatorischen Anleger bei bestem Wetter ging es ans klar Schiff machen. Danach war eine runde duschen angesagt. Danach ging es für eine Halbzeit zum Fussball schauen und anschliessend zum Essen. Das Restaurant war nicht das günstigste, dafür kamen die Steak so wie bestellt und von den Muschel Portionen wurde man rund herum satt.

Den Sonnenuntergang genossen wir am Strand. Ein kurzer Abschluss war dann auf der Moby Dick.

Die “Jugendtörn” Crew ist vorhin kurz nach halb elf mit einem Leihbus abgereist. Schon merkwürdig, 14 Tage ständig Leben an Bord und nun plötzlich völlig alleine. Aber keine Problem. Werde einkaufen gehen, mir Oostende anschauen und in aller Ruhe fotografieren.

Morgen am späten Nachmittag kommt die Folgecrew. Dann gehts noch eine Woche zum segeln.