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Irrfahrt nach Copper Center

  16:53 Uhr 

Samstag früh ging es nach dem Frühstück gegen 08:00 Uhr nochmals zu Salmon Hatchery. Die Seelöwen lagen alle in einem Knäuel faul am Flußauslauf. Keine Action wie gestern Abend. Auch einen Bären gab es diesmal leider nicht.

Weiter ging es zum Glacier Lake in Valdez. Ein kleiner See wo sich ein paar Eisberge des angrenzenden Gletschers tummeln. Hier darf man nicht all zu viel erwarten. Das Eis war meist ziemlich verschmutzt.

Bereits auf der Fähre hatten wir ein Sprinter Wohnmobil mit Hamburger Kennzeichen entdeckt. Konnten die Besitzer aber nicht ausmachen. Beim Parkplatz zum Worthington Gletscher kommt es uns entgegen. Wir winken und unterhalten uns kurz auf der Strasse stehen. Eine junge Frau mit kleinem Kind. Ist seit 3 Monaten unterwegs und hat noch ein Jahr vor sich. Geil! Von hier auf wünschen wir Euch noch viel Spaß und tolle Eindrücke auf Eurem Tripp.

Wir überlegen uns doch noch einen Abstecher von gut 90 Meilen nach Mc Carthy zu machen. Dort stehen ein paar Häuser aus der Goldrausch Zeit. Dann gibts dort noch Kennicott, eine alte Goldmine. Sozusagen ein paar Lost Places zu erkunden.

Die Straße fängt asphaltiert an, geht dann immer mehr in ein Flickwerk über und die restlichen Zweidrittel sind Schotter Piste. Die zweite Hälfte allerdings halbwegs gut mit maximal 35mph zu befahren. Etliche Male hatten wir überlegt wieder umzudrehen.

Endlich angekommen landet man auf einem Parkplatz für 5-6 Dollar. Nach Mc Carthy oder zur Mine kommt man nicht mit dem eigenen Auto. Hätten wir wissen müßen. Hier geht es über eine Fußgänger Brücke über einen Fluß, von der fährt ein kostenloser Shuttle Bus in den Ort. Also die ein- zwei dutzend Häuser. Eine Handvoll sind gut hergerichtet und beherbergen Shops oder Cafes. Andere wiederum sind teils verfallen. Und wie leider überall hier, alte Schrottautos überall.

Zur Mine geht ein weiterer Shuttle Bus. Kosten 15 Dollar hin und wieder zurück. Fährt alle halbe Stunde vom Ort ab und alle ganze Stunde von der Mine. Brauch wohl so 20 Minuten. Wenn man eine Führung bucht kommt man auch in das Mühlengebäude. Ohne Führung allerdings nicht. Führung dauert wohl 2 Stunden.

Das wird uns alles zu knapp. Wir könnten 15:30 Uhr zur Mine fahren und dann 17 Uhr zurück. Danach noch die Endlose Schotterpiste um zu unserer nächsten Unterkunft zu kommen. Das war nichts. Hier hätten wir uns vorher besser informieren müßen und nicht nur auf den Reiseführer vertrauen sollen. Ob sich die Fahrt dahin lohnt? Ich denke eher nicht. Mit einem Wohnmobil dürfte das ganze noch übler sein.

Gegen 20 Uhr kommen wir endlich in unserem Glutina Kate‘s B&B an. Wir wollen noch was essen und fragen nach einem Restaurant und wo wir eine Tankstelle finden können. Die Tankstelle sei direkt gegenüber.

Mmmh, gegenüber ist ein Schotterplatz und eine verlassene und angerostete Zapfsäule. Ein Auto mit einer Frau fährt tatsächlich zu Säule, tankt aber erstmal nicht. Alle Scheiben zum Zählwerk fehlen. Einiges ist mit grauem Gaffer Tape abgeklebt. Ich bin eigentlich fest überzeugt das hier keine Tankstelle ist und geh in den angrenzenden Kiosk bzw. Laden. Der Verkäufer ist groß und Schlank. Trägt einen schwarzen Hut und hat Hüftlanges schwarzes Haar.

Wo die Tankstelle sei? Ja hier. Die Frau tankt die auch hier. Ja, die hat zwei Gallonen bezahlt und tankt die jetzt. Das ist Benzin oder Diesel? Links sei Benzin, und rechts geht eh nicht. Muß ich vorab bezahlen? Nein einfach tanken und dann sagen wieviel.

Gesagt getan. Ich werf die Zapfsäule an. Sie tut auch was, aber es kommt kein Sprit. Anja geht nochmal rein und bemüht den sichtlich genervten Verkäufer. Als er raus kommt hab ich den Sprit am laufen. Die Zapfsäulen mögen es wohl nicht wenn man direkt die Zapfsäule öffnet, bevor man die Pumpe anwirft. (Problem hatten wir an einer modernen Tankstelle auch schon mal. Zapfpistole entnehmen und Säule anwerfen sind hier zwei Tätigkeiten).

Ich lach mich schlapp. Nehm das rotierende Zählwerk auf und geh zum bezahlen. Kreditkarte oder Apple Pay? Egal hier geht alles.

Zum Essen gehts in die noble Princess Lodge oben auf dem Hügel. Die Strasse ist extrem wellig. Wir nehmen das Special of the Day. Heilbutt mit Krabbenfleich obendrauf, Spargel und Reis. Sehr lecker. Und sogar Preislich im Rahmen.

Im Giftshop der Lodge gibst noch ein Kappe. Die übliche Frage nach Bären wird mit einem Bild beantwortet. Der lokale Bär mit Nachwuchs kommt wohl früh morgens gegen 5 Uhr und versucht die Mülltonnen auf zu bekommen.

Todmüde fallen wir ins Bett.

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Fähre nach Valdez

  16:25 Uhr 

Am Freitag gings mit der Fähre von Whittier nach Valdez (übrigens Walldies gesprochen). Das Wetter war leider bedeckt und neblig mit Regen. Damit war während der Überfahrt nichts von der Landschaft zu sehen. Zum Mittag gab es an Bord einen einfachen Hamburger mit Pommes.

Die Fähre wurde bis auf den letzten Zentimeter beladen. Im Vorfeld wurden einige der Gespanne mit Wohnanhänger bereits vermessen, um die maximal Auto Anzahl unter zu bringen.

Dem ein oder anderen wird Valdez irgendwie bekannt vorkommen. Hier im Prinz-Williams-Sund verunglückte 1989 der Öltanker Exxon-Valdez und löste eine der schwersten Umweltkatastrophen aus.

Gegen 21:00 Uhr checkten wir im Best-Western für eine Nacht ein. Danach ging es direkt noch mal los zum Wildlife Geheimtipp, der örtlichen Salmon Hatchery. Dort ist ein Wasserfall und an der Flussmündung davon soll es ein paar Seelöwen geben, die am Strand liegen.

Bei uns lagen die Seelöwen nicht am Strand. Gut ein halbes dutzend tummelten sich im Wasser und fingen die Lachse, die versuchten das Wehr zu erklimmen. Sehr geil. Alles mal wieder nur so 5-10 Meter entfernt. Leider war es nicht ganz mehr so hell. Trotzdem kamen etliche gute Aufnahmen dabei raus.

Mit dem Wehr sollen die Lachse übrigens davon abgehalten werden in den Flussarm zu schwimmen, da es dort aufgrund des Wasserfalls kein weiterkommen mehr für die Lachse gibt.

Auf der Rückfahrt war es dann soweit. Vor uns hatten zwei-drei Autos bereits am Strassenrand gehalten. Wir hielten auch an, denn neben der Straße fraß ein Braunbär genüßlich das hohe Gras. Hinter dem Auto in Deckung und auf der Motorhaube aufgestützt konnte ich von unserem ersten Bären einige Bilder machen.

Das hat das schlechte Wetter der Fährfahrt wieder weg gemacht. Prinzipiell sind nun alle Erhofften Wildtiere gesichtet und wir könnten den Urlaub beenden. Aber wir nehmen natürlich noch alles mit was die nächsten zwei Wochen noch auf uns zukommt.

Nach zwei/drei Bier in der Bar ging’s zu Bett.

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Summit Lake

  12:06 Uhr 

Zum Frühstücken war auch das dritte deutsche Paar mit am Tisch. Auch sie hatten das FTI Mietwagen Problem. Hatten aber das Geld bereits über ein Chargeback der Kreditkarte zurück erhalten. Und auch Ihr Flug, gebucht über Lufthansa und ausgeführt von Discover, wurde 15 Minuten vor Abflug storniert und Sie mussten über mehrere Stopps von Frankfurt nach Anchorage fliegen. Schlußendlich auch gut zwei Tage Verspätung. Da hatten wir mit unserem Discover Flug ja Glück. Abwarten was der Heimflug bringt.

Gestern ging es nur ein kurzes Stück zur Summit Lake Lodge. Quasi ein Stopp um näher an die Fähre in Whittier ran zu kommen. Check in ab 16 Uhr, wir waren aber schon um 11 Uhr viel zu früh dort. Es gab jedenfalls zwei Tipps was wir machen könnten.

Das erste war die Skilak Lake Road. Eine gute Schotterstraße von rund 17 Miles länge. Hier soll es wohl viele Tiere zu sehen geben. Wir brachten es auf ein Eichhörnchen und ein Moose in sehr weiter Entfernung. Zahlreiche Aussichtspunkte lohnten diesmal das anhalten.

Der zweite Tipp war am Russian Campground für 14$ zu parken und zu einem kleinen See zu laufen. Auch dort soll sehr viel Wildlife zu finden sein.

Beim bezahlen der Parkplatzgebühr fragen wir wie weit denn der See weg wäre. Wohl so komplett 4 Stunden hin und zurück. Zuviel für uns. Ja was wir denn machen wollten? Eigentlich wollten wir nur sehen ob wir vielleicht Bären sehen. Na dann, wir sollen auf dem Pink Salmon Parkplatz parken und runter zum Fluß laufen.

Gesagt getan. Kaum vom Parkplatz los gelaufen treffen wir eine Frau mit einer Nikon Z Kamera und 100-500mm Objektiv. Ich frag ob hier denn eine lange Linse Notwendig sei? Sie meint das sie nicht an Landschaft, sondern nur an Bären Bildern interessiert sei. Gut. Ich geh wieder zum Auto und hol zusätzlich noch meine zweite Kamera mit dem 150-600mm und dem 1.4 Konverter.

Im Fluß stehen zahlreiche Angler. Der direkt am Fluß verlaufende Weg ist teils mit einer Art Kunststoff Matten belegt, teils als Holzsteg ausgeführt. Alle paar Meter gibt es markierte Plätze für die Angler.

Die Fotografin von vorhin kommt uns entgegen. Flußaufwärts hätten sie nix gesehen. Sie probieren es weiter unten. Wir laufen trotzdem weiter Fluss aufwärts. Ein Paar mit zwei Hunden kommt uns entgegen und fragt ob wir Bären fotografieren wollten. Sie hätten gerade einen gesehen, keine 5 Minuten her und grob so 100 Yards entfernt.

Mmmmh, okay. Wir laufen mal weiter. Da hier überall drauf hingewiesen wird das man Bärenspray dabei haben sollte und auch wissen sollte wie man es bedient wird uns doch mulmig. Wir haben nämlich keins.

Wir drehen um. Safety First. Abenteuer und Bilder hin und her, wenn der Grizzly vor uns als Bären Anfänger steht, wird es vielleicht nicht ganz so lustig.

Mittlerweile ist es zeit zum Check in, in der Summit Lake Lodge. Wir essen in der benachbarten Kiosk Blockhütte noch ein Eis und bereiten uns auf den Abend vor.

Beim Abendessen sitzt zwei Tische weiter ein Mann mit robusten Gummistiefeln und läßt sich seinen Burger schmecken. Nach dem bezahlen sehen wir ihn an der Lodge vorbei zum wenige Meter entfernten See laufen. Wird wohl mit dem Boot hier sein.

Aber wir sind hier in Alaska. Kurze Zeit später schwimmt das Wasserflugzeug vorbei :smiley: Der Kellner bestätigt das es der Gast vom Nachbartisch war und meint das sei der 100 Dollar Burger Run, wenn man den Flugsprit rechnet für den Burger stopp.

Mittlerweile sitzen wir bereits in Whittier im Fähr Terminal und warten aufs Boarding. Wetter bedeckt und Regen. Beim Check In meine ich das wir eigentlich Sonne gebucht hätten. Oh, da müßte die Fährgesellschaft wohl einen Refund machen, aber das wäre heute die Special Cloud Edition und es wäre das Originale Alaska Wetter für diese Zeit.

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Tag in Seward

  19:38 Uhr 

Heut früh gab es einen perfekten Eier Auflauf mit Rentier Wurst. Einen Mohn Muffin und Obstsalat.

Ein weiteres Paar aus Deutschland übernachtet hier. Sie hatten bzw. haben das gleiche Mietwagen Problem wie wir. Auch Sie hatten über FTI den Wagen gebucht und schon bezahlt. Sie traf es aber noch übler. Der Lufthansa Flug aus Deutschland wurde umgebucht. War dann nicht mehr direkt sondern mit zwei Stopps. Schlußendlich kamen sie zwei Tage später an als geplant. Das wiederum hatte zur Folge das der zum zweitenmal bezahlte Mietwagen auch weg war und sie nun zum dritten mal einen Mietwagen nehmen mußten. Hier ist Lufthansa für das ganze Verantwortlich und kommt hoffentlich für den Schaden auf.

Bei Ebbe ging es erstmal an den Strand, um zu sehen ob etwas in den Gezeiten Tümpeln zu finden ist. Ein paar kleine Krebse und ein kleiner Fisch waren alles.

Bei einem Cappuccino im Strand Café gabs dann die Erkenntnis das ein Iced Coffee, tatsächlich ein Kaffee mit Eiswürfeln ist. Die Variante mit Eiscreme kannte man nicht. Wir halten fest: Generell gibt es jedes Getränk mit Eiswürfel, egal ob kalt oder warm :smiley:

Dann ging es zum Exit Glacier. An der Information ging gerade einen Führung mit Rangerin los, der wir uns anschlossen haben. An zahlreichen Stops gabs Info bis wo der Gletscher in welchem Jahren ging, woher man das weiß, welche Vegetation es gibt, was eine Bärenspur und was eine Moose Spur ist und einiges mehr. Schlußendlich kamen wir dann am ersten Aussichtspunkt auf den Gletscher an. Nach der Führung wurde uns bestätigt das wir nun mit dem Wissen echte Alaskan Sourdoughs seien.

Zu Zeiten des Goldrauschs kam dieser Begriff auf, weil man dank Sauerteig Brot backen konnte, was dann zum überleben beigetragen hat.

Nach einem Stopp zum T-Shirt Kauf und einem Abstecher in den Safeway Supermarkt um so etwas wie Brötchen für unseren smoked Salmon zu finden, gings zurück in die Unterkunft.

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Abendessen in Seward

  19:13 Uhr 

Essen gehen mit zwei Personen kommt in aller Regel auf über 100$. Für unter 100$ muss man sich schon echt Mühe geben und was sehr einfaches Essen. Getränke wie z.B. ein Bier liegen zwischen 6 und 15 Dollar. Auf alles gibt man dann noch ein Trinkgeld, was einem auf der Rechnung gleich vorgeschlagen und vorgerechnet wird.

15% für den Schnellimbiß oder wenn es nicht optimal war, 20% für Restaurant wenn es okay war und 25% wenn es sehr gut war.

Generell sind die Portionen alle eher zu groß als zu klein.

Vorgestern waren wir im Apollo, einem Griechen. Laden war gerammelte voll. Ohne Reservierung mußten wir warten. Allerdings nur 5 Minuten. Hier konnte man sich auch seinen eigenen Fang zubereiten lassen. Einmal Hühnerbrust mit Käse überbacken, Spaghetti und Tomatensoße und zum zweiten eine Gyros Platte, das ganze mit zwei Getränken für günstige 80 Dollar.

Gestern ging es in Ray‘s Waterfront. Einmal mehr ein komplett ausgebuchtes Restaurant. Wir setzen unseren Namen auf die Liste und uns direkt in den Eingang. Aus verstandenen 15 Minuten wird grob eine Stunde, bevor wir einen Tisch bekommen. Auch hier ist es extrem laut, zu deutschen Restaurants. Kalamares und Seafood Showder als Vorspeise. Dann Lachs mit Gemüse und ein Kaptains Plate mit Kabeljau, Scampis und Muscheln sowie Reis. Insgesamt vier Getränke und schon hat man 150.- am Bein.

Gut, wir hatten ja den Abend vorher gespart, und heute Abend gabs den geräucherten Lachs den wir von Motel Besitzern geschenkt bekommen haben.

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