Independence Mine
Das Frühstück heute morgen war mal wieder sehr reichhaltig. Alles frisch von unsere Vermieterin zubereitet. Und es gab eine feste Frühstückszeit, womit wir auch die anderen Gäste kennen lernen konnten. Unter anderem ein Professor für Käse. Was es nicht alles gibt.
Das Wetter war eher bescheiden. Man kann auch sagen es regnete. Wir fragten in die Runde was denn an so einem Regentag angesagt ist und bekommen direkt von unserem Host eine ausgedruckte Liste mit Vorschlägen. Mündlich gab es noch den Tipp, das es am Matanuska Gletscher meist besseres Wetter hätte, als hier.
Wir machen uns erst einmal auf Richtung Hatcher Pass, dort befindet sich auch die Independence Mine. Die Goldmine hat wahrhaftig schon bessere Zeiten gesehen. Die meisten Gebäude sind zerfallen. Ein paar Häuser stehen noch. Ein Teil ist kostenlos zu besichtigen. In die restlichen Gebäude kommt man nur mit einer Führung. Wir verzichten auf eine Führung und schauen uns nur den öffentlichen Teil an.
Auf dem Parkplatz hatte ich kurz einen Schweizer mit Adventure Wohnmobil angesprochen. Wir treffen Ihn und seine Partnerin wieder, als wir uns vor dem Regen in einem Unterstand retten. Wir schätzen sie auf Mitte 40. Nun ist Zeit für ein ausführliches Gespräch. Sie haben alles verkauft und sind nun unterwegs. Ihr Haus in der Schweiz haben Sie vermietet. Auf alle Fälle sind sie so lange unterwegs, wie es eben dauert.
Da meint man immer ist gibt nur vereinzelte, die sich Jahrelang die Welt anschauen. Aber hier in Alaska stellt man fest das es doch ein paar mehr Weltenbummler gibt, als man sich je vorgestellt hat. (Spoiler: Es sollte noch besser kommen )
Nach der verregneten Independence Mine machen wir uns auf zum Matanuska Gletscher. Auf dem Weg dahin halten wir für zahlreiche Foto Stopps. In einer der Haltebuchten steht ein “alter” VW Bus. Der Bulli weckt natürlich sofort mein Interesse. Der erste Blick fällt aufs hintere Nummernschild. Mmmh, da steht Sao Paulo drauf. Soll das echt sein, oder ist das nur ein individuell gestaltetes US Nummernschild.
Ich geh zur Fahrertür und der Fahrer kurbelt langsam das Fenster runter und lächelt mich freudestrahlend an. Ich frag natürlich was es mit Sao Paulo auf sich hat. In sehr gebrochenem englisch erfahr ich das sie von dort kommen. Er hält mir sein Handy entgegen mit der kompletten Route: Vom süden Argentiniens bis hier nach Alaska.
Seine Frau schaut zwischen Fahrer und Beifahrersitz durch und erklärt das sie seit Januar 2022 unterwegs seien. Anja kommt dazu und die beiden zeigen uns das innere Ihres wohl 1989 in Brasilien gebauten VW Busses.
Es gibt eine Toilette mit Dusche, warmes Wasser, Strom vom Dach, einen zwei flammigen Gaskocher und einen Kühlschrank. Sie sind wohl beide in Ruhestand, auch wenn beide eigentlich noch recht jung aussehen. Sie wollen noch bis nach Fairbanks. Ende August, anfang September soll es dort mit den Nordlichtern los gehen, und das wollen sie unbedingt einmal im Leben gesehen haben. Danach müssen Sie sich beeilen, um nach Texas zu kommen. Dort lebt eine Tochter, die gerade schwanger ist und da wollen sie das Baby besuchen. Dann werden sie sich wohl auf den Rückweg machen. Beide können sich allerdings nicht vorstellen jemals wieder in einem Haus zu leben. Sie hätten ja alles in Ihrem Bus was sie brauchen und wären glücklich.
Der Gletscher hier wäre ja okay, aber in Argentinien, wo sie schon mit dem VW Bus waren, da wären Gletscher. Und sie zeigen uns ein paar Bilder davon. Die beiden sind auf Instagram und auf Youtube zu finden. Sie haben sogar Aufkleber von sich dabei und wir bekommen einen. Wir dürfen uns noch in Ihrem Reisetagebuch verewigen und sie machen ein Selphie für Insta.
Ich frage ob Sie irgendwann auch mal nach Europa kommen. Tja, dafür müßten sie wohl noch einiges sparen damit das klappen könnte.
Das waren oder besser sind sie: Die Ultimativen Weltenbummler unserer Alaska Reise. Ich hab selten jemand getroffen der so glücklich und Stolz auf das war, was er macht (und auf den VW Bus). Eigentlich müßte man hier ein Croudfunding ins Leben rufen um den beiden die Überfahrt nach Europa zu ermöglichen.
Wir fahren weiter zum Matanuska Gletscher. Wenn man direkt an den Gletscher will, muß man eine geführte Tour buchen, die 150$ kostet. Das sparen wir uns, auch wenn das Wetter hier wirklich besser ist als in Wasilla. In der Long Rifle Lodge in Sutton mit Gletscher Blick gehen wir ein paar Fisch Tacos essen und treten dann den Rückweg an.
Nach einer Ruhephase in unserer Unterkunft gehts noch in die The Last Frontier Brewing Company zum kleinen Abendessen. Anja isst einen Ceasars Salat. Ich nehm nur einen Appetizer. Die Denali Big Wings in der BBQ Kick Ass Variante. Puh, nach den ersten Bissen bekomm ich durch die Schärfe direkt Schluckauf. Zum Glück läst dieser nach und ich kann den Rest der Flügel Schweissgebadet zu ende essen.
Während des Essens geht noch die Alarmsirene im Lokal los. Warum, wieso, keine Ahnung. Die Bedienung schaltet sie irgendwann einfach aus.
Hinweis externe Links ↗
Dieser Artikel enthält Links zu Drittanbietern. Der Drittanbieter kann hierbei Cookies einsetzen, um die Herkunft des Aufrufs ausfindig machen zu können. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf die Nutzung meiner Website. Externen Links sind mit einem (↗) gekennzeichnet.
↗* Hinweis Affiliate Links
Dieser Artikel enthält Affiliate- und Werbelinks bzw. Banner zu bestimmten Drittanbietern. Mit diesen Links/Bannern generiere ich Einnahmen (Werbekostenerstattungen), wenn über diesen Link/Banner beim jeweiligen Drittanbieter eingekauft wird bzw. wenn dessen Seite aufgerufen wird.
Der Drittanbieter kann hierbei Cookies einsetzen, um die Herkunft der Bestellungen bzw. des Aufrufs ausfindig machen zu können. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf die Nutzung meiner Website und begründet insbesondere keine Kaufverpflichtung. Solche Affiliate Links sind mit (↗*) gekennzeichnet.